Narbenbehandlung

 

Tatsächlich stellen Narben immer das Ergebnis von Wundheilungsprozessen dar. Die Elastizität des Gewebes kann jedoch nur zu 80% wiedererlangt werden. Grundsätzlich muss man bei der Frage, ob eine Narbe gut ist und gut verheilt ist, immer die oberflächlichen UND die tiefen Gewebeschichten beurteilen. Oberflächlich leicht verschiebliche Narben sind nicht gleichbedeutend damit, dass in der Tiefe die Verschiebeschichten auch wieder gut hergestellt werden konnten.

Bei der Wundheilung kann es als Komplikation zu faszialen Verklebungen und peritonealen Adhäsionen kommen, die Spannung im betroffenen Areal hinterlassen. Im besten Fall kompensiert der Körper diese so gut, dass man davon nichts bemerkt. Kompensation passiert jedoch immer auf Kosten von Mobilität, Flexibilität und Leichtigkeit der umliegenden Strukturen.
Narben sind oft NICHT DORT AUFFÄLLIG, WO DIE NARBE TATSÄCHLICH IST, sondern zeigen sich durch CHRONISCHE SCHMERZEN im restlichen Körper.
Besonders tiefgehende Narben nach Bauchoperationen oder Unfällen, Geburtsverletzungen wie Dammriss oder -schnitt oder vaginale Verletzungen hinterlassen zumeist auch noch andere klinische Zeichen wie:

 

Nach Operationen im Bauchraum oder nach Geburtsverletzungen treten oft auf:

  • Kurzatmigkeit, Atemschwierigkeiten (nur oberflächlich, keine tiefe Bauchatmung mehr möglich)
  • Kiefergelenksbeschwerden, verringerte Mundöffnung, Knacksen
  • Hartnäckige Verspannungen in Schultern und Schultergürtel
  • Rückenschmerzen in der Brustwirbelsäule
  • Nackenverspannungen
  • Kopfschmerzen
  • Rückenschmerzen (Lendenwirbelsäule)-Gefühl „abzubrechen und sich nicht mehr bewegen zu können“
  • Häufiges, plötzliches Verreißen der Wirbelsäule
  • ISG (Iliosakralgelenk) Schmerzen, ISG Blockaden
  • Ischias-Schmerzen
  • Steifes Becken, Reduzierte Beckenmobilität
  • Hüftschmerzen
  • Knieschmerzen (meist vermehrt auf der Seite der Operation)
  • Triggerpunkte und ipsilaterale Schmerzen, dort wo mehr Verklebungen vorhanden sind
  • Nicht mehr am Bauch schlafen können
  • Blasenprobleme (Druck auf der Blase, Inkontinenz, „kleinere Blase“, oft aufs Klo gehen müssen, Restharn bleibt in der Blase zurück)
  • Regelschmerzen, PMS
  • Schmerzen beim Geschlechtsverkehr
  • Wiederkehrende, ziehende Schmerzen bei Bewegung und Belastung

Nach Operationen im oberen Thorax oder Halsbereich (z.B. Schilddrüse):

  • Nackenverspannungen
  • Rückenschmerzen in der Brustwirbelsäule
  • Thoraxverspannungen
  • Kiefergelenksbeschwerden – Knacksen
  • Arm heben fällt schwer (meist einseitig)

Nach Operationen von Gelenken:

  • Steifigkeitsgefühl des Operationsgebietes oder/und der angrenzenden Gelenke
  • Anhaltende oder wiederkehrende Schwellung des Narbengebietes
  • Lymphabflussstörungen